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Wohlgenährt

Wohlgenährt und reich begütert
hätten wir allen Grund
uns zu rühmen
über unser Vermögen
Andere zu beschenken
und glücklich zu machen;
wenn es so wäre
wie es sollte

Doch es beschämt uns
die Wirklichkeit
in der wir wenig teilen
von dem, was uns
wirklich wertvoll ist
von der Zeit
und der Macht
und dem Geld

Wie erlösend sind
doch die Menschen
die uns brauchen
die wir nicht wegschieben können
weil wir für sie Verantwortung tragen.
Sie lösen uns die Freimütigkeit
zu geben
zu teilen
zu sein

So kommt die Erlösung zu uns
auch heute wieder
durch jemand
von dem wir es
nicht erwarteten.

Herzzeit

Wie jedes Jahr
zur Frühlingszeit
blüh’n Baum und Feld
im Hochzeitskleid
und tausend liebe Vögelein

jubilieren silberfein

Doch jedes Jahr ach, sind wir älter
die Luft erscheint uns spürbar kälter
das Licht es wirket etwas trüber
die Ruhe wird uns immer lieber

und unser Herz?

Was zaget es mir in der Brust
sehnt sich nach Ruh, als auch nach Lust
will nach draussen und nach drin’
es fühlt sich alt sowohl als jung
Das Herz, es ziemt ihm nicht das Alter
verpuppts sich und blüht wie ein Sonnenfalter
mit jedem Einstrom Vergangenes halten
mit jedem Ausstrom
die Zukunft gestalten
es wird und ward
und ist in mir
im fernen All
im jetzt und hier

Das Herz gestaltet unsre Zeit
und weset selbst in Ewigkeit

Die Ungeduld in mir

Wo kommt sie her
die scheue Ungeduld in mir
die wieder mich umtreibt
ohne mein Zutun
jedes Jahr
Weihnachten entgegen
mich unruhig werden lässt?

Das Dunkel des Dezemberhimmels verdoppelnd
erblindet mich mein eigenes Ziel
das fern vom Hier und Jetzt
mich entfernt von dem
was in mir steckt

das mich ruft die ganze Zeit
und ichs nicht hör
weil es so nah‘

und das seit meinem Anfang
mich mahnt, zu werden
sich danach sehnt
geboren zu werden
Erlösung bringend

dass Weihnachten
endlich werde