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EHE – dem

Wie liegt in unserer Sprache drin
oft ein verborgener, tieferer Sinn
So zeigt uns das kleine Wörtchen Ehe
(manch ältrer Mensch hört hier schon “oh Wehe”)
es deutet das Wörtchen Ehe schlicht
weder auf Gunst noch auf die Pflicht,
es deutet darauf, dass – ehe man’s versieht –
ein Pärchen flux zusammengefügt.

Bei vielen Begriffen – danach und davor –
kommt das Wort Ehe versteckt darin vor.
Sagt man GeschEHEn, so meint man fatal:
“Es ist wie es ist – so ist es nun mal.”
Doch selten fragt einer: “wo kommt das nur her?”
Ich will’s euch verraten, es ist nicht so schwer:
„Gesch du oder muss ich?” so fragt manch ein Pärchen.
Man muss es gestehen: Gesch-Ehen geschehen.

Ein weiteres Wort, zum Unwort verkommen,
ist das VersEHEn. Es bleibt unbenommen
ein allzu leichtfertig verwendetes Wort
Denn Vers-Ehen wirken belustigend fort.
Man stelle sich vor, sie reimet im Laden,
sie reimet im Bett und sie reimet im Wagen,
und findet er mal keinen passenden Reim,
so sagt sie frustriert: heut Nacht kommst du nicht rein.

Es kann jeder und jede von euch noch ganz viele
Ehe-Worte finden und –Spiele
Ein kurzes Wort noch zum wölbigen Schlauch
den gewöhnlich man nennt den verheirat’en Bauch.
Ein Kindlein will wachsen, will trinken, bald springen
und alsbald mit Trotz seinen Willen erringen.
Da muss man ErziEHEn, und Er glaubt an den Brauch,
er ziehe alleine, doch meist zieht Sie auch.

Was seh ich, oh Schreck: im Erziehen ist wieder
nach “Erzi” das Wort Ehe; – die zieh’n also auch.
Und zieht in den Ehen ein jeder gut mit,
dann bleibt man stets aktiv, beweglich und fit.
Man wird miteinander das Leben begEHEn
und wird so gemeinsam das Leben bestEHEn.

So schafft die beste aller Best-Ehen

Der Dichter

Der wahre Dichter
hat viele Gesichter.
Je nach Laune
schreibt er leicht’
oder gewichter.

Sehr selten nur spricht er.

Spricht er doch,
wird der Dichter
ein verflixter
Berichter.
Mär und Wahrheit
verflicht er,
wird schnell gröber,
oft schlichter,
und damit zum geistigen
Inhaltsvernichter.

Doch merkt er‘s,
unterbricht er,
denn auf Geist
ist erpicht er.

 

 

 

Kroe Tee

Ich habe ein Tässchen Kroe Tee geschluckt

und dabei sogleich eine Kröte gespukt

die ist zu mir ins Zimmer gejuckt

hat an meinem Tischchen geruckt

dabei mich auffordernd angeguckt

mit ihren zwei Quak-Blasen aufgemuckt

da ward sie zwischen den Blasen zerdruckt

 

und wär‘s nicht geschehn

hät ich’s nicht gesehn

und wärs nicht passiert

so häts mich geniert

 

Ele der Fant

Noch ehe der Ele

in seinem …ment

die echte Bestimmung

seines Wesens erkennt

da fühlt’ er sich elend

wälzt sich im Sand

er badet im Wasser

geht wieder ans Land

Da dreht er sich um

schaut über den Rand

und sieht dort im Spiegel

als wärs Zauberhand

ein liebliches Wesen

in grauem Gewand

 

Vorbei ist das Elend

hier steht ja ein Fant

das kann nur ich selbst sein

sagt ihm sein Verstand

Ich bin ein Gigant

mit viel Haut, wenig Haar

nennt mich Elefant

weil ich’s immer schon war 

 

elefant

 

Spät

Spät ist nicht nie,
nur, Nie ist zu spät.
Nie spät ist schön,
aber lieber spät als nie.
Manchen ist nie spät lieber,
anderen lieber spät als nie.
Nun, wer nie drauf späht, wer später als die
die nie spät sind, der ist wohl später als die
die schon spät sind…

Verspätet für Ortrud